Für zwei Nächte mit Sina an ihrem Geburtstag ins Elsass. Auf dem Roller. Zu zweit. Mit Zelt und Kram :)
Hinfahrt
Z4 - Rheinau - B38 Brühl - A6 HN/KA - A61 Speyer - B9 Germersheim - Hagenbach - Berg - Lauterbourg (F)
D248 - Mothern - Seltz - Drusenheim - Gambsheim - ↔ Wyersheim - Brumath - Niederschaeffolsheim - … - Saverne - D132 - Lutzelbourg - D98 - Arzviller - D97 - Rehtal - D45 - Sarrebourg - D27 - Haut-Clocher - Albeschaux - D95 - Rhodes
Startzeit | 27.08.2021, 09:46 |
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Startort | Mannheim, Z4 |
Ankunftszeit | 27.08.2021, 16:50 |
Ankunftsort | Rhodes am Etang du Stock bei Sarrebourg |
Zahlen | 248km; 7:04h; 35,1km/h; ca. 3,7l/100km |
Rückfahrt
Rhodes - D95 - Albeschaux - St.Jean-de-Bassel - Couvent - Bettborn - Kirrberg - Baerendorf - Hirschland - Weyer - Ottwiller - D9 - ★ La-Petite-Pierre - D7 - Bouxviller - D919 - Haguenau - D1063 - A35 - B9 (D) - A61 - A6 - Z4
Startzeit | 29.08.2021, 09:37 |
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Startort | Rhodes |
Ankunftszeit | 29.08.2021, 14:38 |
Ankunftsort | Mannheim |
Zahlen | 213km; 5:01h; 42,5km/h; ca. 3,7l/100km |
Sinas Geburtsgag! Bevor wir an Geschenke und Feiern denken, schlüpfen wir früh in die Sportklamotten und traben los. Sina geht im Sonnenaufgang spazieren, ich trete mit dem Tretroller eine große Runde nach Heddesheim. Dort lade ich noch die Dinge in den Rucksack, die wir vergessen hatten :)
Gegen halb sieben treffen wir uns wieder in der Z4 und gehen duschen, Kaffee trinken und Sina bekommt endlich ihre Geschenke. Sie freut sich und das freut mich.
Bald darauf packen wir fertig und ich finde tatsächlich noch mein Bordwerkzeug - stundenlang gesucht und gefühlt fünfmal dort nachgeschaut, wo es die ganze Zeit lag… ;)
Nach der letzten Rollertour (siehe 2021-07 Rollertour Elsass) hatten wir extra eine kleine Packrolle (10l) besorgt. Plan war, dass diese Rolle außen an die große Rolle angebracht wird und wir so einen kleinen zusätzlichen Stauraum schaffen können. Das wird nix. Ich sehe keine Chance, die Rolle sicher so anzubringen, dass Sina nicht behindert wird und die Rolle wirklich sicher festgezurrt werden kann.
Also stopfen wir die Rolle noch zusätzlich in Helmfach, was aber tatsächlich klappt. Ok… eine Packung Reiswaffeln muss dran glauben und der Wasservorrat wird auf 1 Flasche begrenzt ;)
Als das endlich alles fertig ist, brausen wir auch schon los über die bekannte Einflugschneise nach Frankreich.
Da das Benzin in Frankreich inzwischen günstiger ist, als in Deutschland, tanken wir erst in Lauterbourg bei 22 Grad und teilweiser Bewölkung. Ab und an kommt echt die Sonne raus und das fühlt sich herrlich an. In Seltz besuchen wir den SuperU - wie immer - und kaufen leckeres Bagutette, Käsecreme, Käse und Wasser.
Einige Kilometer weiter finden wir an einer kleinen Kapelle bei Beinheim eine Rastmöglichkeit und verschnabulieren die Köstlichkeiten. Corinna hatten wir mal wieder ausgeblendet und vergessen, uns zu informieren, ob wir irgendwelche Besonderheiten beachten müssen. Ein Glück gibts Entwarnung: vollständig geimpft ist Trumpf und wir brauchen sonst nix. Die Cov-App mit dem Impfzertifikat wird glücklicherweise auch in Frankreich anerkannt. Also können wir unbesorgt weiterbrausen.
Irgendwann bin ich sehr müde und fahre irgendwo ab ins Hinterland. Auf einer total einsamen Straße packen wir den Spirituskocher aus und brühen uns einen leckeren Kaffee in der Sonne. Das Milchpulver als Milch-Ersatz ist ganz gut und erfüllt seinen Zweck. Nach bestimmt 30min dösen, Käffchen schlürfen und kuscheln bin ich wieder fit und wir brausen weiter.
Saverne ist das erste Etappenziel und dort wollen wir schauen, wie wir weiterkommen. Selbige Stadt erreichen wir kurz nach 15 Uhr. Es ist voll, trubelig und das Städtchen nach wie vor nicht der schönste Ort Frankreichs, also beraten wir uns kurz am Straßenrand stehend auf dem brummenden Roller und brausen dann weiter. Magisch zieht mit Lutzelbourg an - der kleine Hafenort für die Locaboat-Hausboote. Vor acht Jahren (August 2015) waren die Jungs und ich dort und enterten ein Hausboot, mit dem wir die Umgebung unsicher machten. Heute machen wir dort ein kleines Päuschen und suchen uns einen Campingplatz heraus.
Sina schlägt einen Platz an einem Teich vor (Etang du Stock). Dort gibt es zwei Campingplätze. Nach kurzer Internetrecherche entscheiden wir uns für den in Rhodes. Also wird eine schöne aber auch nicht allzu weite Strecke über Sarrebourg nach Rhodes ausgetüftelt, notiert und schon gehts los.
Über Arzviller (hier ist der lange Tunnel für die Hausboote) gehts durch bergige Landschaften immer gen Westen. Die Strecke ist von kurvigen Straßen und einem stetigen Auf und Ab gekennzeichnet. Sehr schön dort, aber ich bin langsam auch müde und möchte ankommen. Der Genuss der Strecke fällt daher zunehmend schwerer und ich freue mich, als wir Sarrebourg erreichen. Dort schmeiße ich das Navi an (iPhone mit Kabel und MapsMe). Dieses leitet uns nun zuverlässig nach Rhodes, das wirklich schön im Grünen am Teich irgendwo im Hinterland gelegen ist und sehr schön, sauber und gepflegt ausschaut. Der Campingplatz liegt direkt am Ufer des Teichs, ist klein und beschaulich, die Betreiber sind sehr freundlich und zuvorkommend.
Wir bekommen ein Plätzchen direkt am Ufer, Angler halten ihre Ruten ins Wasser und das Publikum ist eher älter bzw. Eltern mit Kindern. Alles ruhig und beschaulich. Routiniert bauen Sina und ich das Zelt auf, richten uns häuslich ein und checken dann am Empfang ein. 32,66€ kostet der Platz für zwei Nächte - davon je Tag immerhin 33 Cent Kurtaxe! :)
Nach der Brauserei haben wir keine Lust mehr zurück nach Sarrebourg zu fahren, um einkaufen zu gehen. Also ersteht Sina ein paar Wasserflaschen am Platz und wir kochen Käffchen und genießen den Blick auf den Teich.
Am Abend besuchen wir eins der beiden Restaurants im Dörfchen und bekommen je eine Pizza, die zwar ganz nett ausschaut, aber nach nichts besonderem schmeckt. Das ganze Restaurant ist etwas sehr einfach und keinen zweiten Besuch wert (European Nautic).
Mit vollen Mägen rollen wir zurück zum Zelt und genießen erneut die Sicht auf den See. Müde krabbeln wir in die Schlafsäcke und träumen uns in den nächsten Tag.
Früh am Morgen wachen wir auf und gehen duschen. Während Sina duscht und ich noch im Schlafsacke liege, beginnt in einiger Entfernung ein animalisches Geheule und Gejaule. Es klingt richtig gespenstig. Nach einigen Minuten endet es… als Sina zurück kommt, erfahre ich, dass sie es auch hörte. Später findet sie die Ursache heraus: Wölfe aus dem nahen Zoo!
Es dämmert gerade, als wir frisch gesäubert den ersten Kaffee des Tages kochen. Der Spiritus-Kocher ist mal wieder besonders nützlich. Der dieses Jahr erworbene Windschutz ist super-praktisch und ermöglicht eine schnelle Erhitzung des Wassers. Sina hat den Kniff raus mit Instant-Krümel-Kaffee und Milchpulver einen passablen Kaffee zu erschaffen. Lecker.
Die Temperaturen sind für August echt sehr frisch und nach einer morgentlichen Spazierrunde über eine schmale Straße zu einem großen Bauernhof, entscheiden wir uns dazu, Wintersachen zu besorgen. Im August!
Ein Schäferhund sorgte noch für Erheiterung: auf dem Weg aus dem Dörfchen heraus stand der Hund an einem niedrigen, geöffneten Fenster im ersten Stock eines kleinen Hauses, die Füße auf dem Vordach in seiner vollen Stattlichkeit äugte er in unsere Richtung. Sehr witzig :)
Da uns die kleine Straße am Bauernhof vorbei so gut gefallen hat, planen wir die Anfahrt nach Sarrebourg dort entlang. Und so brausen wir am späten Morgen über die D95 nach Fribourg und Languimberg auf die D955 nach Sarrebourg. Direkt am Ortseingang ist ein riesiges Einkaufszentrum und wir finden eine Bäckerei mit Parkplatz direkt neben der Feuerwache. Dort halten wir und richten uns ein. Es gibt Eclaires, Baguette, Brezel, Cappuccino und Kaffee. Die Damen im Verkauf sind älter und sehr freundlich, die Gäste kaufen tonnenweise Baguettes. Wir genießen die Ruhe und Gemütlichkeit und machen uns nach Ladenöffnung dann auf den Weg zum nahe gelegenen Decathlon.
Zielstrebig suchen wir nach Fleece, einer Wintermütze für mich und Unterhandschuhen für Sina. Getreu dem Motto „Darfs a bisserl mehr sein“ verlassen wir den Decathlon mit warmer Kleidung und Richard klaut beinahe (natürlich versehentlich) eine Mütze.
Warm eingepackt machen wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle und werden mitten in Sarrebourg fündig. Mit 1.659€ je Liter die teuerste Tankstelle Frankreichs - gefühlt. Frisch betankt gehts nun weiter Richtung Dabo. Dabo ist ein Bergdörfchen, das von einer Kirche auf einer Felsspitze überragt wird. Der Roller schiebt sich in die graue Wand der tiefhängenden Regenwolken hinauf und bringt uns auf die Spitze. Wir haben eine schöne Weitsicht… naja… wir hätte eine schöne Weitsicht, aber das Herbstwetter macht uns einen Strich durch die Rechnung.
Das Wetter ist so blöd, dass wir die für heute angedachte Tour durch die Berge absagen und wieder Richtung Sarrebourg flitzen. Kurz vor Sarrebourg beginnt es heftig zu regnen und wir flüchten uns in eine große Bäckerei, die sogar über einen DriveThrough-Schalter verfügt. Die Bedienung dort kann mit dem Wort „Latte Macchiato“ nichts anfangen (was so auf der Karte steht) und organisiert eine deutsch-sprechende Kollegin. Diese ist sehr freundlich und offensichtlich stolz auf ihre Deutschkenntnisse. Wir plaudern kurz, sie wohnte 7 Jahre in Donau-Eschingen und Sina und ich warten den Regen bei einem weiteren Eclaire, Kaffee, Tee und Cola ab.
Nach dem Regen fahren wir die wenigen Hundert Meter weiter zu einem riesigen Cora (Supermarkt) und decken uns mit Esswaren und Getränken ein. Heimwärts den gewohnten Weg. Sina macht einen Spaziergang, während ich im Schlafsack döse bzw. Wikipedia wälze. Den weiteren Tag verbringen wir mit Käffchen trinken, quatschen, kuscheln, dösen und entspannen.
Nachmittags besucht den Platz ein fahrender Händler mit Käse und Getränken und anderen Spezialitäten. Wir besorgen uns leckeren Käse, den wir gemeinsam Mampfen.
Abreisetag… aufwachen, duschen und Kaffee kochen. Wir genießen mehrere Becher Kaffee auf der gemütlichen aber nassen Bank am Teichufer. Anschließen packen wir zusammen, bauen das klitschnasse Zelt ab und beladen schließlich den Roller.
Heute schaffen wir es sogar, die kleine 10l-Rolle außen an der großen Rolle festzuzurren. Daher bleibt im Helmfach genug Platz für Lebensmittel. Nachdem alles gepackt ist, spazieren wir gemütlich zur Bäckerei und erstehen Baguette und eine Nektarine.
Wir mampfen uns durch Reste und das frische Weißbrot und machen uns dann abfahrtbereit. Klamotten anziehen, beladenen Roller auf den Weg schieben, aufsitzen, anlassen und vorsichtig an den Pfützen vorbei zum Tor rollen.
Da es auf der Ostseite der Vogesen regnen soll, fahren wir hier auf der Westseite noch über kleine Sträßchen von Ort zu Ort, verfahren uns immer wieder und erreichen schließlich Ottwiller. Nun folgt ein schöner Abschnitt durch den Wald zum traumhaften Örtchen La-Petite-Pierre. Mitten im Wald steht auf einem Felsplateau dieser Ort, eine Burganlage bietet einem jährlich stattfindenden Jazzfestival eine wunderschöne Kulisse und der ganze Ort ist noch recht gut besucht durch Touristen. Wunderschön. Hier her wollen wir nochmal kommen…
Auf der D7 verlassen wir diesen traumhaften Fleck, fahren durch Nebelwände und schrauben uns langsam die Berge hinab auf die andere Seite der Vogesen. Zielstrebig geht es nun nach Haguenau. Dort machten wir bereits vor einem Monat Halt am McDonalds. So auch diesmal. Kaffee, Tee und ein Besuch der sanitären Anlagen und schon gehts nun auf Schnellstraßen heimwärts. Der Regen soll immer und überall auf uns lauern, daher nehmen wir die direkte Verbindung über die A35 und B9 nach Mannheim.
Dies erreichen wir am Nachmittag und laden ab. Es regnet natürlich. Vor dem Auspacken setzen Sina und ich uns an den Tisch, trinken einen Kaffee und mampfen Reste. Das entspannt, hilft beim Ankommen und anschließend können wir gemütlich auspacken und den Haushalt erledigen.
Ein wunderschöner Kurztrip in den Elsass ist vorbei. Wieder einmal zeigte sich, wie cool Camping mit uns beiden ist. Das Billig-Baumarkt-Zelt mit der großen Apsis ist eine schöne Übergangslösung und der Roller kann nun auch für ein paar Tage/Nächte zu zweit genutzt werden. Das Ladekonzept ging auf :)
Der Spirituskocher war wieder Gold wert - vor allem zusammen mit dem coolen Windschutz. Jetzt geht Käffchen ratz-fatz und immer wieder :)
Schön wars. Danke.
Tags:
Roller, Frankreich, Reise