Sina und ich wollen unsere erste gemeinsame Wanderung wiederholen: 2020-08-30: Tagestour Von Ziegelhausen nach Neckarsteinach.
Also starten wir um 08:30 Uhr Richtung S-Bahn-Haltestelle und erreichen diese 5min vor Abfahrt der Bahn nach Schlierbach-Ziegelhausen.
Es ist nicht so viel los und die Fahrt entlang des Neckars, der enorm viel Wasser führt, ist kurzweilig und geprägt von schönen Blicken auf die mit Schnee bestäubten Bäume des Odenwaldes. Der Neckar ist ganz schön voll, die Uferkante ist ungewöhnlich hoch.
In Ziegelhausen springen wir in die Kälte und bleiben direkt am Gleis bei einem öffentlichen Bücherschrank stehen. In drei Reihen hintereinander und über mehrere Regale verteilt laden unzählige Bücher zum Suchen, Lesen und Wühlen ein. Sina wühlt sich durch jedes Buch und hat am Ende mehrere interessante Lesestoffquellen gefunden. Ich selbst entdecke einige alte Bücher mit Berichten über Expeditionen und ein lustiges Abenteuerbuch (der Art „Willst Du nach Norden oder nach Osten gehen? Norden: ließ auf Seite X weiter, Osten auf Seite Y“).
Schnell packen wir die Bücher ein und stapfen über die Neckarbrücke zur ersten Steigung. Die hat es in sich und sie kommt mir noch steiler vor, als vor fünf Monaten. Am Ende der ersten Steigung wartet eine kleine Hütte mit einem schönen Blick über den Neckar. Dort schlürfen wir Kaffee und erholen uns.
Weiter gehts durch den Wald, die Steigungen nehmen kein Ende. Bin ich so unfit oder sind die Berge einfach steiler geworden?
Sina eilt mit großen, langen Schritten voraus, ich stapfe hinterher. Bald erreichen wir die nette Hütte über Neckargemünd und mampfen uns durch Salzzbrezeln und trinken den Kaffee leer. Mit schönen Gesprächen, der gemeinsamen Suche nach Studiengängen und Frieren erholen wir uns. Es ist schön da oben, auch wenn das Wetter kalt, grau und leicht feucht ist.
Nach dieser angenehmen Pause wandern wir weiter, vorbei an gefällten Bäumen, über breite Wanderwege und schmale Pfade. Mein Knie (mal wieder) meldet sich sehr deutlich und ab der Burg Schwalbennest über Neckarsteinach humpel ich mehr, als dass ich laufe.
Wir begegnen einem Mann mit seinem Hund. Der Hund lässt sich ausgiebig streicheln und wir unterhalten uns nett mit dem Besitzer.
Eine kleine Pause an einer Ruine tut uns gut. Wir genießen den Ausblick, unterhalten uns und freuen uns total über diese schöne Wiederholung. Mal wieder richtig wandern, nicht nur spazieren gehen. Die Aussicht auf gutes Essen in Neckarsteinach lässt uns jetzt schon das Wasser im Mund zusammen laufen.
In Neckarsteinach hat das Cafe am Geopark vom letzten mal leider zu. Dafür hat ein anderes Restaurant offen und wir bestellen Getränke und Essen.
Das Braumeisterbratenbrötchen ist umwerfend gut, Die belgische Waffel kross und fluffig. Sinas Salat ist lecker und auch sie genießt einen Bissen vom Brötchen und der Waffel. Dazu Cappuccino und Cola Zero und schon gehts uns gut. Es ist nur total windig direkt am Neckarufer und als wir so richtig durchgefroren sind, stapfen wir mit frischem Cappuccino zum Bahnhof.
Die Bahn bringt uns recht flink zurück nach Seckenheim. Mit kaputten Fuß (Sina) und kaputten Knie (ich) stolpern wir gen meiner Wohnung, wo wir - nach einer wundervollen heißen Dusche - gemeinsam kochen und dann unseren leckeren Kohlauflauf genießen.
Schön war es. Rundum schön.
Gesamtstrecke: ca. 11km + 7km (Hin- und Rückweg S-Bahn) = 18km
Tags:
Wandern, Deutschland, Tagestour