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2009-06: Wanderung auf dem Westweg im Schwarzwald

Ich beginne 2009 den Westweg im Schwarzwald zu erwandern. Dieser Weg begleitet mich über ein paar Jahre Hinweg immer wieder. Dabei beginne ich Streckenwanderungen lieben zu lernen. Bringen den Wanderer Rundwanderungen immer wieder zum selben Punkt zurück, erlebe ich auf Streckenwanderungen jeden Tag neue Landschaften und habe dabei das Gefühl, voran zu kommen. Ein fernes Ziel vor Augen, unklar, wie man übernachten wird und sich und seinen Gedanken freien Raum zu lassen… das machen Streckenwanderungen für mich aus.

Der Westweg führt von Pforzheim längs durch den Schwarzwald bis nach Basel.

2009: Etappen 1 und 2

27. - 28.06.2009
51km, 18% (51km)

Etappe 1.1

27.06.2009
Pforzheim → Dobel
25km, 6:30h

Nach Ankunft in Pforzheim Weg durch Stadt bis zum goldenen Tor (Beginn des Westwegs). Erster Abschnitt unspekatkulär und teilweise sehr städtisch. Treffe Leute, die auch gewandert sind und mir freudig berichten. Ankunft in Dobel interessant: da ist ein christliches (aber ne eigene Art von Kirche) Jugendheim mit einer riesigen Veranstaltung. Denke erst, dass keine Zimmer mehr zu haben sind, ist aber falsch. Alles wunderbar. Finde eine nette Pension, duschen, Bier und ab ins Dorf. Essen im Hotel/Gasthof in Ortsmitte, Bierprobe. Lecker. Besuche das Jugenddings und höre mir ein bisschen das Gebrabbel an - schlimm. Sektenmäßig. Ergreife die Flucht und kehre in einer Kneipe am Schwimmbad ein und lerne die Wirtin kennen, die mir ein bisschen ihre Geschichet erzählt. Sprechen über Jesus. War sehr schön und interessant. Am Ende gibt sie mir einen Schnapps aus (sehr lecker) und wir prosten uns über 2 Tische hinweg zu ;o)

Etappe 1.2

28.06.09
Dobel → Forbach
26km, 6:30h

Etappe zwei führt dagegen an schönen Aussichtspunkten vorbei mit Blicken nach Speyer, in die Vogesen und den Odenwald und in die Pfalz. Leider habe ich größtenteils nur tiefhängende Wolken gesehen. Abstieg nach Forbach ist sehr schlimm, total steil und meine Knie schmerzen wie Hölle. Die letzten Meter zum Bahnhof waren echt arg.

2010: Etappen 3 bis 6

25. - 28.06.2010
83,5km, 47% (134,5km) mit Carsten

Etappe 2.1

25.06.2010
Forbach → Unterstmatt
19km, 6h

Übernachtung im „Zur großen Tanne“ (Bikertreff). Lecker Essen und einfaches 80er-Jahre-Zimmer. Schöne Dusche. http://zurgrossentanne.de/

Etappe 2.2

26.06.2010
Unterstmatt → Kniebis (Alexanderschanze)
28km, 8h

Morgens Aufstieg zur Hornisgrinde, Abstieg zum Mummelsee (total überlaufen) und weiter an Skischanze vorbei über Schliffkopf (sehr schön). Letzter Abschnitt sehr beschwerlich. Ankunft an DJH „Zur Zuflucht“ enttäuschend, da seit Jahren geschlossen. Bei Regen springen wir in den Bus, der gerade kommt und fahren ca. 4km nach Kniebis rein. Eine erfolglose Suche führt uns ins Gasthaus Günther, was mehr als enttäuschend ist. Essen in einem neuen Restaurant war sehr gut und mit aufmerksamen Personal.

Etappe 2.3

27.06.2010
Kniebis → Hark (Harkhof)
21km, 5,5h

Aus Kniebis raus, lange wandern bis zur Alexanderschanze zurück (effektive Busfahrt daher evt. nur 2km). Kurz nach dem Start toller Aussichtspunkt (wohl beim Bauernkopf). Weg ist irgendwie recht beschwerlich, v.a. im „letzten“ Anstieg zum Harkhof hoch. Carstens Knie schmerzen. Ankunft am Harkhof wunderbar. Bei Bier, Essen und Fussball (WM) unterhalten wir uns mit anderen Wanderern. Carsten fährt morgens mit Taxi zum BHF und Heim. http://www.harkhof.de/

Etappe 2.4

28.06.2010
Hark → Hausach
15,5,km, 4:30h

Alleine mache ich mich morgens auf den Weg und genieße das allein sein. Erreiche eine Hütte mit toller Aussicht, mache dort Pause. Gemütlich gehts weiter bis zum Spitzfelsen mit Hütte und Hüttenbuch. Trage mich ein. Toll. Abstieg nach Hausach und gemütliche Heimfahrt.

2011: Etappen 7 bis 9

09. - 11.09.2011
68,5km, 89% (203km)
mit Nadine

Ankunft am 08.09., Übernachtung.
Gasthaus zur Blume. Besuch der Burgruine Husen.

Etappe 3.1

09.09.2011
Hausach → Wilhelmshöhe
20km, 6h

Start um 8.30h bei dichten Wolken, Fernsicht nicht möglich. Sehr anstrengender Anstieg bis zum Farrenkopf, extrem anstrengend, schwierigster Anstieg bisher. Es geht immer aufwärts, nicht mehr so oft allzu steil. Zum Karlstein hoch nochmal sehr anstrengend. Einkehr danach in Gasthof Schöne Aussicht und dann im Regen die letzten 6km zur Wilhelmshöhe. 16.00h

Übernachtung im Gasthaus Wilhelmshöhe http://www.gasthaus-wilhelmshoehe.de [^] Betten sehr, sehr weiche - Rückenprobleme. Zusätzlich Muskelkater ;o) Nadine hat eine große Blase am Fuß und das Gehen fällt schwerer. Gasthaus sehr gemütlich, toller Service.

Etappe 3.2

10.09.2011
Wilhelmshöhe → Kalte Herberge
22,5km, 6h

8.30h Start. Es ist wunderschön am Morgen, es geht über einen kurzen Steg und über Straßen durch die frühe Sonne. Nach wenigen Kilometern erreichen wir das Moorgebiet um den Blindensee. Wunderschön, ganz stille Oberfläche, tolle Spiegelungen. Die Stege sind total lustig und nett. Spannend. Wieder ein paar KM weiter erreichen wir den Brend mit 1149m. Wier sehen die Alpen, Vogesen und den Feldberg. Kleine Pause mit Wurst und Baguette. Nadine wird kurz darauf von einem Schäferhund gebissen, leicht blutende oberflächliche Wunde mit 10cm-Hämatom. Ab da zieht es sich. Nadine hat immer mehr Schwierigkeiten mit dem Fuß und es gibt immer wieder Steigungen. Abschnitte entlang oder auf Straßen sind auch nicht so der Renner. Wetter fantastisch. Mit letzter Kraft erreichen Nadine und ich die Kalte Herberge. Treffen dort die Wanderer wieder, die uns die ganze Zeit begegnen. Trinken, Essen, Ausspannen. Stundenlang draußen sitzen. Zimmer eigentlich schön und ok, aber alles klamm. Trockne die Bettdecken in der Sonne. Kaum geschlafen. Ende: 15.30h

Übernachtung im Gasthaus Kalte Herberge http://www.kalte-herberge.de/

Etappe 3.3

11.09.2011
Kalte Herberge → Feldberg/Bärental
26km, 6:30h

Start 8.30h. Wir sind fast die ersten, die los gehen. Nadine hat schon früh arge Schmerzen und ich besorge ihr zwei Wanderstöcke (Säge am Messer = gut ;o) ). Es geht nur langsam vorwärts. Wir werden von allen anderen überholt, holen die anderen aber wenig später alle ein, weil die Beschilderung plötzlich aufhört. Dank meines Fernglases weise ich allen bald wieder den richtigen Kurs und das Feld zieht sich auseinander. Wir sind die letzten. Es geht nur flach weiter, ganz wenige Steigungen. Aber unebener Untergrund macht Nadine das Laufen schwer. Wir schleichen voran und es ist nicht schön sie so leiden zu sehen. Tollstes Wetter. Der Feldberg wird zum stetigen Begleiter und rückt merklich näher. Schon kurz nach Start sehe ich zum ersten mal einen Turm in der Ferne - erweist sich später als Hochfirst, der Berg direkt am Titisee. Später sehe ich die Hornisgrinde in weiter, weiter Entfernung. Nadine kriegt kaum noch was mit, zu starke Schmerzen. Als sie humpelt dränge ich auf Abbruch für sie und erreichen nach weiteren 2km eine Straße. Nach einigen Fehlversuchen ein Taxiunternehmen zu erreichen kommt zufällig ein Taxi vorbei und nimmt Nadine mit. Ich laufe mit großen Schritten weiter. Die 5km zum See lege ich flugs zurück, treffe noch den einen Wanderer, mit dem ich mich zusammen verlaufe. Ankunft am Titisee unspektakulär: viele, viele, viele Touristen, alles voll Menschen, teuren Imbissen und Nepp. Sitzen lange in einem Biergarten und essen, trinken, kurieren unsere Schmerzen aus. Irgendwann gehts langsam zum BHF und dann Heim. Späte Ankunft in MA. Ankunft Titisee: 14.30h.

Der Westweg ist noch nicht zu Ende, aber bisher bin ich nicht weiter gewandert. Vielleicht beende ich diesen wunderschönen aber auch anstrengenden Wanderweg noch…


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Wandern, Deutschland, Reise